Landverlust

Was ist Landverlust?

Landverlust ist das Abrutschen von Land ins Meer. Dies tritt auf, wenn Rohstoffe im Meer in Nähe des Strandes abgebaut werden, und somit der Sand vom Strand ins Meer hinein rutscht. Oder, wenn die Vegetation am Rande des Meeres oder von großen Flüssen zerstört wird, und diese das Land nicht mehr mit ihren Wurzeln festhalten kann, sodass dieses Land auch ins Wasser rutscht oder hinein gespült wird.

Landverlust ist zwar keine klassische Bodendegradation, dennoch hat sie in gewisser Weise damit zu tun, und sollte deshalb auch auf dieser Webseite erwähnt werden.

 

Landverlust durch Sandabbau für die Betonherstellung

Betonherstellung ist auf vielerlei Arten problematisch. Zum einen trägt die Herstellung von Beton zum Landverlust bei, indem zur Herstellung große Mengen Sand benötigt werden, zum anderen ist die Herstellung extrem Energieaufwändig. Auch werden bei der Betonherstellung massive Mengen von CO² freigesetzt. Etwa 6–9 % aller menschengemachten CO²-Emissionen!

Nutzbare Sandarten für die Betonherstellung

Beton besteht hauptsächlich aus Zement und Sand. Nur kann nicht jede Art von Sand für die Betonherstellung genutzt werden. Der Sand zur Betonherstellung muss eine rauhe Oberfläche besitzen, damit die nötige Struktur für die Härte des Betons entstehen kann. Nur Sand aus Kieswerken in den gemäßigten Zonen und Sand aus dem Meer sind hierfür geeignet. Wüstensand ist zur Betonherstellung leider nicht geeignet, da er hierfür viel zu glatt ist.

Daraus entsteht das Problem, dass im Meer Sand abgebaut werden muss. Dieser Sand wird oft unweit von Küsten abgebaut. Leider rutscht dann der Sand von den Stränden ins Meer hinab, wodurch manche Küstengegenden regelrecht ins Meer hineinbrechen.

Weitere Klimaprobleme bei der Betonherstellung

Bei der Herstellung von Zement für den Beton werden große Mengen CO² freigesetzt und es wird sehr viel Energie verbraucht. Zur Herstellung von Zement werden (etwas vereinfacht dargestellt) die Rohmaterialien Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz sehr fein gemahlen, und dann bei Temperaturen von ca. 1.400–1.450 °C zu sogenanntem Klinker gebrannt. Bei diesem Brennprozess wird das im Kalk gebundene CO² freigesetzt, und gelangt in die Athmospäre.

Natürlich werden zum erreichen solcher Temperaturen große Mengen an Energie benötigt.

 

Landverlust durch bauliche Maßnahmen

Wenn Städte nahe ans Wasser gebaut werden, werden oft die natürlichen Barrieren der Ufer zerstört, damit mehr Platz für Gebäude und Straßen entsteht.

Die Wurzeln von Bäumen, Mangroven und Schilf halten den Boden an den Ufern der Erde fest, und verhindern, dass dieser von den Wellen ins Wasser gespült wird. Werden aber die Pflanzen an den Ufern entfernt, um Gebäude an Ihre Stelle zu setzen, fällt dieser natürliche Schutz weg.

Auch Korallenriffe schützen die Ufer vor dem Wasser, indem sie bereits weit vor dem Strand die Wellen brechen, und so die Kraft mindern, mit der das Wasser aufs Land trifft. Leider sterben immer mehr Korallenriffe überall auf der Welt ab und geben die Ufer der macht des Meeres hin.

Ein Kommentar

  1. Gerade letztens eine Reportage (glaube auf N24) darüber gesehen, dass heute der Bautrend im asiatischen Raum dahin geht, (Groß-)städte an Küsten zu bauen – und das in Rekordzeiten (innerhalb 2 Jahren). Wahnsinn, was die Menschen dort innerhalb kürzester Zeit leisten. Beim Lesen dieses Beitrags wird mir Angst und Bange um unsere bzw. die unserer Kinders Zukunft. Wo soll das noch hinführen? Wir plätten überall Lebensraum – und nicht nur für Tiere, sondern auch wir Menschen werden ziemlich daran leiden.
    Ich habe echt ein mulmiges Gefühl. Wir zerstören durch Abbau von Rohstoffen Land, um auf anderes (gesundes) Land das schwer erzeugte bzw. umweltunfreundliche Gut zu bauen (letzlich wieder Landzerstörung).

    Landverlust – so ein unscheinbares Wort und doch sehr verheerend…

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