Maßnahmen für Privatpersonen

Gegen einige Arten der Bodendegradation gibt es bereits einige Gegenmaßnahmen. Aber diese sind meistens recht aufwändig und teuer – also eher für Unternehmen, NGOs oder Regierungen gedacht.

Da aber das Problem der Bodendegradation uns alle angeht, wünschen sich auch viele Privatpersonen etwas dagegen unternehmen zu können.

Deswegen hier ein paar Maßnahmen gegen Bodendegradation bzw. zum Umweltschutz die jeder von uns stemmen kann.

1. Einen Baum pflanzen

Einen Baum pflanzen
Ein Kind pflanzt einen Baum

Schon seit langem sagt man, dass jeder Mensch mindestens einen Baum in seinem Leben pflanzen sollte. Das gilt jetzt mehr denn je. Bäume bieten Lebensraum für Kleinstlebewesen, bieten Schatten und halten mit ihren Wurzeln den Boden an Ort und Stelle. Ausserdem binden sie CO², filtern Giftstoffe aus der Luft und wirken als Windbrecher. Also wirkt ein Baum gleich mehreren Umweltschäden entgegen – dem Verlust der Biodiversität, dem Klimawandel, und der Bodenerosion.

Ein Baum alleine hat zwar nur eine kleine Auswirkung, aber viele kleine Beiträge summieren sich schnell auf. Wenn also jeder Mensch nur einen Baum pflanzt, der nicht Forstwirtschaftlich verwertet werden soll, hat das bereits sehr große Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Erde.

2. Einen Komposthaufen anlegen

Den eigenen Biomüll, wie zum Beispiel Küchenreste, Tierkot, Grünschnitt oder ähnliches Zuhause zu kompostieren ist nicht sehr aufwändig. Diesen lokal selbst produzierten Kompost kann man dann zum verbessern der Bodenqualiät im eigenen Garten in den Boden einarbeiten. Das bringt leicht verfügbare Nährstoffe in den Boden ein, und hilft dabei diesen Gesund zu halten.

3. Keine Gifte verwenden

Viele private Gärtner nutzen im Garten immer wieder Gifte um Unkraut zu beseitigen. Auch vor der Haustür wird oft Gift gespritzt um Unkraut in den Fugen zwischen Gehweg und Straße zu beseitigen. Auch werden gerne Schädlinge in Büschen und Hecken mit Gift behandelt.

Gifte sind meist nicht selektiv. Und selbst wenn diese es sind, dann können diese, wenn sie falsch dosiert werden, auch Organismen schädigen auf diese nicht direkt abgezielt wird. Das heißt, wenn man Gift gegen Unkraut spritzt, schädigt man damit höchstwahrscheinlich zusätzlich auch Insekten, Mikroorganismen und sonstige Pflanzen.

Also schon der Verzicht auf Gift im Garten hilft dabei die produktivität des Gartens zu erhalten.

4. Insektenhabitate schaffen

Mit einem Insektenhotel kann man leicht ein Insektenhabitat im eigenen Garten schaffen.
Ein Insektenhotel bietet verschiedenen Insektenarten wie zum Beispiel verschiedenen Wildbienen einen Ort zum Nisten.

Insekten haben viele Aufgaben in unserem Ökosystem. Von Bestäubung über Müllbeseitung bis zum Graben von kleinen Löchern in den Boden. Doch durch das immer weiter fortschreiten des Menschen, haben es Insekten immer schwerer Brutstellen zu finden. Deshalb ist eine einfache und günstige Art um die Biodiversität und damit den gesamten Ökologischen Kreislauf zu unterstützen, ein Insektenhotel auf den Balkon oder in den Garten zu stellen. Diese kriegt man schon ab wenigen Euro im Internet oder im Baumarkt. Oder wenn man lieber basteln möchte, finden sich im Internet Anleitungen zum selberbauen.

5. Den Garten umweltfreundlich gestalten

Wenn man in Deutschland durch Wohnsiedlungen geht, sieht man hauptsächlich kurz geschnittenen „englischen“ Rasen. Und eventuell hin und wieder mal einen Buchsbaum. Diese Umgebungen sind quasi wie grüne Wüsten. In einem kurzgeschorenen Rasen kann nichts leben. Ausserdem werden dem Boden bei jedem Rasenmähen Nährstoffe aus dem Kreislauf entnommen. Denn der Rasenschnitt der entnommen wird, kann nicht mehr in den Boden aufgenommen werden, dadurch sinkt der Nährstoffgehalt des Gartens kontinuierlich, wenn dieser nicht gedüngt wird. Um also in einem Garten auf Kunstdünger verzichten zu können, muss man versuchen die Nährstoffkreisläufe aufrechtzuerhalten. Das kann man unter anderem dadurch, dass man stellen des Gartens zu Blumenwiesen umwandelt, und diese nicht mehr regelmäßig mäht. Ausserdem kann man auch den Rasenschnitt liegen lassen, dann gehen die Nährstoffe wieder in den Kreislauf ein. Auch kann man wie bei Punkt 2 beschrieben regelmäßig Kompost einbringen.

Auch sollte man den Garten nicht allzu häufig mähen oder düngen. Dadurch können sich im Rasen auch Wildkräuter und Klee ansiedeln.

6. Gräben graben

Viele trockene Böden, oder durch Wassererosion geschädigte Böden können durch einfache Graben (engl. auch Bunds) und Erdwälle verbessert werden. Wassererosion entsteht, wenn Wasser in großen Mengen und in hoher Geschwindigkeit über Boden läuft und dadurch die fruchtbare Erde wegwäscht. Um dem entgegenzuwirken kann man Gräben oder kleine Erdwälle quer zur Laufrichtung des Wassers graben bzw. Aufschütten. Dies verlangsamt den Lauf des Wassers, lagert die weggeschwemmte Muttererde wieder an und gibt dem Wasser Zeit in den Boden einzusickern.

Diese Methode ist nicht nur bei Wassererosion hilfreich, sondern auch beim revitalisieren von Trockenwüsten. In der Sahara werden zum Beispiel Halbmondförmige Gräben angelegt, die den seltenen Regenfall an Ort und Stelle halten, und so dem Wasser die Möglichkeit geben in die Erde einzusickern.

7. Lernen, Umdenken und Informationen teilen

Das einfachste, und vielleicht wichtigste, das jeder von uns tun kann, ist sich über Klimawandel, Umweltschutz und Bodendegradation zu informieren, und diese Informationen zu teilen.
Im Internet gibt es viele Informationen zu diesen Themen (zum Beispiel diese Webseite und die darauf gesammelten Links). Auch gibt es viele spannende Dokumentationen und Filme hierzu. Wie zum Beispiel „Kiss The Ground„. Oder auf YouTube kann man sich faszinierende Videos anschauen.

Auch ein kleiner Mindset-Change kann schon viel bewirken. Wie oben schon erwähnt, hat der Normalbürger leider nicht so viel Einfluss auf die Umwelt wie wir es uns oft wünschen würden. Große Firmen, Regierungen und manche Einzelpersonen die viel Kapital besitzen sind oft viel größere Umweltsünder, als viele durchschnittliche Bürger zusammengenommen. Eventuell sollten wir daher einfach unsere Vorbilder wechseln. Warum jemanden dafür Bewundern, dass er oder sie extra viel Geld angehäuft hat – und dabei einfach außer acht lassen, dass all dieser Reichtum auf unser aller Kosten angehäuft wurde. Deshalb finde ich, die Forbes Liste ist out wenn man nach Vorbildern sucht. Nehmen wir uns doch lieber Menschen als Vorbilder die wirklich etwas positives bewirken. Wie zum Beispiel die 15 for 1.5.

Weiter wichtig ist, die Informationen mit Freunden und Bekannten zu teilen.

Fazit

Es gibt einige kleine Maßnahmen die jeder Zuhause anwenden kann, um unsere Böden im kleinen Maßstab zu schützen. Natürlich sind Privathaushalte nicht die größten Gefährder für unsere Böden, dennoch ist es wichtig, dass sich jeder an der eigenen Nase packt, und sein bestes tut, um unsere Natur zu schützen.

Ein Kommentar

  1. Seit Anschaffung eines Abklopfbehälters als Zubehör für meine Siebträgermaschine, nutze ich den Kaffee für den Kompost bzw. zum Düngen. Allerdings habe ich es nicht gewusst, sondern mit der Ware lag ein Zettel bei, wofür der genutzte Kaffee benutzt werden kann. Ich bin froh über jede Art von Kommunikation, wie jeder zur Erhaltung unserer Natur beitragen kann.

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