Theorien und Ideen

Die Theorien

Durch Bodenerosion und Desertifikation wurde Boden auf lange Sicht unfruchtbar. Teilweise unwiederbringlich. Mein Ziel ist es einen Weg zu finden, genau dieses “unwiederbringlich zerstörte” Land wieder fruchtbar zu machen.

Hierzu habe ich zwei Theorien. Einmal zur Wiederbelebung von unfruchtbarer Erde, und einmal zur Wiederbelebung von Trockenwüsten. Eventuell sind beide Ideen – falls sie beide individuell funktionieren – ja kombinierbar.

Außerdem will ich noch eine Theorie vorstellen, die das Potential hat die Permafrostböden Sibiriens vor dem Tauen zu beschützen.

Theorie zur Aufforstung von zerstörtem Boden

Dadurch, dass auf degradiertem Boden keine Vegetation vor Wind und Wasser schützt, wird immer mehr fruchtbare Erde abgetragen und der Boden weiter zerstört.

Um diesen Prozess aufhalten zu können muss neue Vegetation gepflanzt werden. Ohne Nährstoffe im Boden werden diese Pflanzen aber nicht lange leben und wachsen können. Umgekehrt wird eine frische Erdschicht ohne schnelle Bepflanzung bald schon von Wind oder Wasser weggetragen werden.

Deshalb muss man gleichzeitig den Boden nachhaltig düngen und Pflanzen zum Schutz anpflanzen. Durch das Mulchen wird Niederschlag leichter vom Boden aufgenommen und somit Wassererosion abgemildert/verhindert. Durch eine lebendige Flora wird auch bald wieder der Humuskreislauf einsetzten, und das Land wieder fruchtbar machen. So zumindest meine Theorie.

Meiner Theorie nach sollte der Humuskreislauf am schnellsten anlaufen, wenn man es schafft einen Wald mit Jungbäumen – vorzugsweise mit heimischen Bäumen wie z. B. in Bayern beziehungsweise Deutschland Eiche, Buche, Ahorn, Birke und Fichte oder Pionierbäumen wie Birke, Kiefer, Erle, Eberesche, Lärche etc – zu pflanzen, und diesen im ersten Jahr mit Wurmhumus und Regenwürmern zu düngen, und die Erde mit Nährstoffen anzureichern. Im nächsten Jahr sollte der Humuskreislauf bereits zum Teil einsetzten, durch die im Herbst abgeworfenen Blätter und oberflächlich abgestorbene Vegetation. Oder man pflanzt besonders anspruchslose und schnell wachsende Baumarten, wie zum Beispiel Pappeln und Weiden, ähnlich der Grünen Mauer Chinas oder der grünen Mauer in Afrika. Ein weiterer Vorteil von Pappeln und Weiden ist, dass sie sehr einfach als Stecklinge (Steckholz) vermehrt und gepflanzt werden können.

Ein junger Mangrovenbaum
Ein junger Mangrovenbaum

Alternativ wäre auch zu testen, ob dies mit Wildrasen, Kleegras oder Gründüngerpflanzen [9] [10] ebenso effektiv funktionieren würde.

Als Dünger für die frisch gepflanzte Vegetation sollte man meiner Meinung nach Wurmhumus nutzen. Wurmhumus ist ein 100% organischer und natürlicher Dünger, der sofort Nährstoffe liefert, für alle Pflanzenarten geeignet ist, lange wirkt und nicht überdüngt. Zusätzlich zum Humus dazugegebene Würmer (soweit diese in der Region heimisch sind) verwandeln verbrauchte oder unfruchtbare Erde schnell in düngenden Humus, solange genug Nahrung für sie vorhanden ist. Durch diesen natürlichen, nicht-chemischen Dünger wäre die Erde wieder in der Lage ihre ökosystemaren Aufgaben zu erfüllen und den biologischen Kreislauf zu gewährleisten. – Hier finden Sie eine Anleitung zum Bauen Ihrer eigenen Wurmfarm und zur Herstellung von Wurmhumus.

Eventuell sind Hilfsmittel wie das streuen von Stroh oder Holzmulch hilfreich dabei, den Boden auf die Bepflanzung vorzubereiten und schnell und günstig Effekte durch Wassererosion abzuschwächen, bis die neue Vegetation festgewachsen ist. Außerdem dienen diese organischen Stoffe als Dünger für die neuen Pflanzen.

Theoretisch sollten sich nicht nur durch Degradation zerstörte Böden so begrünen lassen, sondern auch vorher anderweitig verwendete Flächen wie zum Beispiel Bauschuttdeponien, ehemalige Kiesgruben, alte Parkplätze und Straßen, verlassene Gebäude und Bauten oder sogar Schuttberge. Auch alte Bahngleise sind denkbar.

Theorie zur Desertifikation

Die Sahara war im Laufe der Weltgeschichte immer wieder von dichter Flora überzogen. Zuletzt vor etwa 6000-7000 Jahren. Die nötigen Nährstoffe um wieder einen Wald im Saharasand zu pflanzen sind immer noch vorhanden, denn der Sand enthält einen hohen Lehmanteil [11]. Es fehlt nur an Wasser.

Dieses Wasser gilt es zu beschaffen und effektiv dort zu verteilen, ohne den Einheimischen ihre Lebensgrundlage zu rauben.

In den küstennahen Gebieten der Sahara fällt zwar sehr wenig Niederschlag, doch die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich zum Inland recht hoch [12]. Hier könnte man gezielt durch Kondensation Wasser aus der Luft “ernten” und gesammelt zur Verfügung stellen. Dieses Wasser könnte als sauberes Trinkwasser und zur Landwirtschaft dienen, es könnte aber auch zusätzlich zur Bewaldung unbewohnter Gebiete genutzt werden.

Eine Bewaldung der Sahara könnte sich in mehrfacher Hinsicht positiv auswirken. So würden gewaltige Mengen an CO2 gespeichert werden, das Grundwasser könnte steigen, und durch die kühle Luft die von Wäldern aufsteigt, könnte sich die Niederschlagsmenge in den bepflanzten Gebieten drastisch erhöhen.

Einen Entwurf für ein Gerät zum ”ernten” der Luftfeuchtigkeit nach meinem Design finden Sie hier.

Verdorrter, trockener Boden
An vielen Orten ist es einfach zu trocken für gewöhnliche Flora

Ähnliche vorraussetzungen bieten auch andere Gebiete auf dieser Erde, wie zum Beipiel der Dust Bowl in den USA und Kanada, und viele der Wüsten die durch den Regenschatten von großen Gebirgen entstanden sind.

Theorie zum Verhindern, dass Permafrostböden auftauen

Es gibt Ökosysteme auf der Erde die wir für völlig normal halten, die aber einen extremen menschengemachten Wandel durchlebt haben.
Nehmen wir zum Beispiel die Kältesteppen Sibiriens.

Dieses Gebiet ist heutzutage durch seine Lebensfeindlichkeit und karge Landschaften bekannt. Doch früher war dies eines der Artenreichsten und meistbevölkerten Ökosysteme der Welt.

Die arktischen Steppen waren während des Pleistozäns von vielen Millionen großen Landsäugetieren bewohnt. Darunter Mammuts, Wollnashörner, Wisente und viele mehr. Durch die extreme Bejagung durch den Menschen, starben einige dieser Arten komplett aus – andere verschwanden aus den vormals so belebten Gebieten. Durch den Verlust der Fauna, konnte auch die Vegetation nicht weiter überleben, da diese darauf angewiesen war, dass die Säugetiere ihre Samen durch ihren Verdauungstrakt über weite Teile der Landschaft verteilen, dass sie durch ihren Kot Dünger liefern, und dass sie das Wachstum durch verbiss und vertritt kontrollierten. Nachdem also die Tiere verschwunden waren, verschwanden auch die meisten Pflanzen, wodurch sich die heutigen kargen Tundren in Sibirien bildeten. Dadurch, dass keine Tiere mehr die isolierende Schneeschicht auf dem Boden wegtrampeln, gefriert der Boden im Winter nicht mehr so Tief. Dadurch tauen dann die Jahrtausende alten Permafrostböden im Sommer auf und setzten Unmengen an Methan frei.

Um dieses verlorene Ökosystem wiederzubeleben, und dadurch das auftauen des Permafrostbodens in Sibirien zu verlangsamen oder zu verhindern, gibt es seit einigen Jahren das Projekt Pleistozän Park. Die Macher des Parks versuchen durch gezieltes wieder einführen von großen, pflanzenfressenden Säugetieren die alten Mammutsteppen wiederzubeleben.

Tundralandschaft
Eine Teilweise gefrorene Graslandschaft

Sie arbeiten auch mit Wissenschaftlern zusammen um Mammuts durch Klonen wiederzubeleben und auszuwildern.
Ich denke, dass das Einführen von Wildtieren in ihre ehemals natürliche Umgebung das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Auch wenn ich den Versuch Mammuts zu erschaffen eher für einen geschickten PR-Gag halte um auf das Projekt aufmerksam zu machen.

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